Ein maritimes Wahrzeichen der Hansestadt soll bei der Hanse Sail in Rostock seinen großen Auftritt haben: Die frisch sanierte „Wappen von Anklam“ ist zurück.
Auch wenn die Wappen von Anklam schon vor einiger Zeit wieder in ihren Heimathafen zurückgekehrt ist, so ganz gewöhnt hat man sich an den Anblick der frisch sanierten DDR-Segelyacht noch nicht. Sie liegt normalerweise am Anleger des Anklamer Seesportclubs und gehörte einst zur Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Die Sanierung des stolzen Segelschiffes war in den vergangenen Jahren ein echter Kraftakt, beschreiben die Vereinsmitglieder.
Schiffssanierung wird zum Kraftakt
Immer wieder kamen neue böse Überraschungen und somit auch mehr Aufwand, der die Preise explodieren ließ. Immer wieder stand zwischendurch auch die Frage im Raum, ob es mit der Schiffssanierung weitergehen kann oder nicht, gibt Stefan Ulbrich vom Verein unumwunden zu. Doch „Die Wappen von Anklam“ sei den Aufwand wert, war man sich am Ende einig. 2017 wurde die Idee gefasst, die dringend notwendige Sanierung anzugehen.
2019 konnte man dank Leader-Fördermitteln starten. Doch der Zeitpunkt war im Rückblick alles andere als glücklich, so Ulbrich. Die Corona-Pandemie und die kurz darauffolgende Ukraine-Krise hätten die sowieso schon nicht gerade kleinen Probleme noch mal komplizierter und viele Dinge eben auch teurer gemacht.
Projekt kostete mehr als eine halbe Million Euro
Allerdings habe man auch einen großen Rückhalt gespürt – in der Region, aber auch von den Fördermittelgebern. So wurde das Projekt am Ende mit rund 350.000 Euro aus dem Leadertopf, mit 75.000 Euro aus dem Vorpommernfonds und mit 25.000 Euro von der Stadt Anklam unterstützt. Insgesamt beläuft sich die Investition in die Wappen auf rund 550.000 Euro.
Den immer noch großen Eigenmittelanteil habe man mit dem Rückenwind vieler Anklamer Unternehmen und aus dem Umland schultern können, die den Seesportclub sowohl finanziell als auch materiell unterstützt haben, heißt es. Zum dem 30. Juni konnte das Förderprojekt abgeschlossen werden.

Erste große Fahrt geht zur Hanse Sail
Nun geht es für die Anklamer Seesportler darum, mit dem stolzen Schiff wieder zu segeln. Auch für die Jugendausbildung soll die Segelyacht künftig genutzt werden. Das sei in den zurückliegenden Tagen bereits bei der Wanderfahrt der Seesportler aus Wolgast und Anklam der Fall gewesen. Der erste Törn und somit auch der große öffentliche Auftritt nach der Sanierung steht bereits in dieser Woche bei der Hanse Sail in Rostock bevor.

Ein bisschen aufgeregt ist da selbst Vereinschef Ronny Neukirch, wobei die Aufregung eher Vorfreude ist, wie er sagt. Als Mannschaft sagt er, müssen mindestens fünf Teammitglieder an Bord sein. Zum Regattastart, der bestenfalls noch in diesem Jahr folgen soll, müsste es mindestens eine achtköpfige Besatzung sein, um die große Yacht auch unter Höchstleistungen auf dem richtigen Kurs zu halten.

Die Wappen von Anklam
Die „Wappen von Anklam“ ist ein 150 m² Seekreuzer, der 1953 auf der Neptunwerft in Rostock gebaut wurde. Von 1953 bis 1990 segelte der Seekreuzer unter dem Namen „Ernst Thälmann“ bzw. später „Ernst Schneller“ als Segelschulschiff der damaligen Gesellschaft für Sport und Technik (GST) in der DDR. Der Seesportclub Anklam e.V. übernahm den Seekreuzer 1990.
Nordkurier 2025

