38. Oderpokal in Schwedt/ Oder
9. offene brandenburgische Landesmeisterschaften Jollenmehrkampf
Auch in diesem Jahr durften wir, der Seesportclub Schwedt/ O. zeitgleich mit unserem Oderpokal die brandenburgischen Landesmeisterschaften im Jollenmehrkampf austragen.
32 Sportler, 10 Ixylons und 12 Optimisten aus sechs Vereinen stellten sich am Samstag und Sonntag dem Vergleich auf dem Wasser und zu Land.
Nach einem reichhaltigen Frühstück, das der SSC Schwedt wie jedes Jahr in Eigenregie für die Sportler, Betreuer und Helfer vorbereitet hatte, wurden am ersten Wettkampftag die Meisterschaften eröffnet und anschließend die Boote nach Friedrichsthal verbracht. Auf diesem fast einmaligen Segelrevier, der Westoder, werden jedes Jahr die Segelläufe ausgetragen und so waren bereits von Weitem die Vereinsbarkasse sowie die Begleitboote zu sehen, die die Start-Ziellinie und die Bahnmarken für die Segelläufe setzten.
Bereits jetzt ahnte der ein oder andere Sportler und Helfer, dass es ein schwieriger Tag werden würde. Mehrere Versuche die einzelnen Bojen richtig zu positionieren mussten unternommen werden. Der Grund, der Wind machte den Helfern und dem Wettkampfleiter mehrfach einen Strich durch die Rechnung. Mal aus Süd bzw. aus Süd-Ost kommend, dreht er dann plötzlich komplett auf Nord, Nord-West oder auch Nord-Ost. Solche sogenannten Winddreher sind nicht nur für das Wettkampfgericht schwierig zu handhaben, auch die Sportler mussten konzentriert bleiben. Denn das Tückische bei Winddrehern ist, mal ist Flaute und dann kommt der Wind plötzlich aus einer anderen Richtung. Zudem setzte die Sonne allen Beteiligten auf dem Wasser ordentlich zu.
So verzögerte sich leider auch der Start zum ersten Lauf. Nach dem Start war der Wind völlig weg und alle Boote lagen still oder fuhren aufgrund der Strömung sogar rückwärts. Daraufhin entschied die Rennleitung, die Bahn zu verkürzen und zuletzt sogar die Ziellinie zu versetzen, da der erste Lauf bereits 90 Minuten dauerte.
Da alle Wettervorhersagen das Fehlen des Windes auch für den Nachmittag prognostizierten, blieb der Rennleitung nichts anderes übrig, als den Wettfahrttag zu beenden. Der Versuch, am Sonntag erneut Rennen anzusetzen, scheiterte an der benötigten Genehmigung des Wasserstraßenschifffahrtsamtes, die für Sonntag nicht vorlag. So fuhren alle Beteiligten gleichermaßen enttäuscht und erschöpft zurück zum Vereinsgelände.
Aber die Vereinsmitglieder des Schwedter Seesportvereins sorgten mit angeheiztem Grill, leckeren Salaten und kühlen Getränken dafür, dass die Stimmung schnell wieder stieg. Das gemeinsame Schauen des Achtelfinales und der Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM brachten doch noch den versöhnlichen Ausklang des Ersten Wettkampftages.
Am Sonntagmorgen wurde das Teilnehmerfeld dann von einem kräftigem Sommergewitter geweckt. Blitze, Donner, Regen und reichlich Wind sorgten nun für Schwierigkeiten auf den Wettkampfstätten der Landdisziplinen. Die Wiesen waren nass, die Leinen und Tampen für Wurfleine und Knotenbahn ebenfalls. Die Markierungsmaschine konnte die Begrenzung der Wurfsektoren nicht setzen, da der Kalk sofort verlief. Also wurde wieder das herkömmliche Material aufgebaut. Dank aller Mithelfenden wurden auch diese Probleme schnell behoben und mit nur leichter Verspätung konnte der zweite Wettkampftag beginnen. Die Bedingungen waren nicht ideal, aber für alle Sportler gleich. Und so wurden vielleicht nicht die Bestzeiten und Bestweiten erreicht, aber alle hatten wieder Spaß an unserem Sport.
Gegen Mittag waren auch diese beiden Stationen abgearbeitet und alle Sportler, Betreuer und Helfer freuten sich auf das Mittagessen, welches von der Kantine des EJF in Schwedt vorbereitet wurde.
Die Zeit bis zur Siegerehrung wurde mit Aufräumen, Verpacken der Jollen aber auch mit Gesprächen verbracht. Einhelliger Tenor: trotz der wetterbedingten Schwierigkeiten, die nicht zu beeinflussen sind beim Outdoorsport, waren alle zufrieden und kündigten ein Wiederkommen im nächsten Jahr an.
Um 14 Uhr wurde die Siegerehrung durchgeführt. Extra dafür Zeit genommen hat sich der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Schwedt, Silvio Moritz. Und so wurde es nochmal feierlich, als die Urkunden und Pokale überreicht wurden.
Sieger der Gesamtwertung bei den Optimisten wurde Malte Holzmann vom Leipziger Seesportclub. Den zweiten Platz erreicht Dorothea Mossner vom Seesportclub Vorpommern Ueckermünde. Und den dritten Platz belegte Tara Kieß, ebenfalls aus Ueckermünde.
Bei den Ixylon-Teams gewannen Ralf Reuther und Thomas Becker von der Marinekameradschaft Werdau vor Lucas Halbauer und Hannah Trappe vom Seesportclub Dresden. Den dritten Platz belegten Clemens Hollmann und Ilka Engelke vom Seesportclub Vorpommern Ueckermünde.
Wir gratulieren allen Siegern und Platzierten.
Für uns als vergleichsweise kleiner Verein liegt ein anstrengendes, aber auch sehr schönes Wochenende hinter uns. Der Oderpokal und die Ausrichtung der Landesmeisterschaften gleicht fast einem Familientreffen. Und so freuen wir uns schon jetzt auf nächstes Jahr und hoffen, dass wir wieder so viele Sportler begrüßen dürfen.
Steffi Wolf (SSC Schwedt/ O. e.V.)
AUSWERTUNG 38. ODERPOKAL mit Jollenmehrkampf









